Wertschätzung sieht anders aus

Erneut gibt es eine Demonstration in Hessen für höhere Löhne in der Diakonie. Am 23.11.2012 um 15 Uhr vor dem Dominikanerkloster in Frankfurt ruft die AGMAV auf, für die Rechte der Diakonie-Mitarbeiter/innen auf die Straße zu gehen. Denn bisher wird das kirchliche Sonderarbeitsrecht für die Diakonie Hessen autoritär, ohne Forderungen der Arbeitnehmer_innenseite zu berücksichtigen, durchgesetzt.

Das schwarze Schaf wird unruhig in Kropp

Ver.di Kolleginnen und Kollegen aus der Diakonie Kropp wollen ihrem Vorstand ein schwarzes Schaf überreichen.

Es steht in den Startlöchern und wird sicherlich bald auch diesem Arbeitgeber verliehen werden, da er sich durch besonderen Wildwuchs in Sachen Vergütung bei diakonischen Einrichtungen in Schleswig-Holstein hervorhebt.

Mehr Informationen findet ihr auf der Website des ver.di-Mitgliedertreffen der Stiftung Diakoniewerk Kropp

Synode EKD wird ihrer Verantwortung nicht gerecht

Vor einem Jahr verabschiedete die Synode der EKD „Zehn Forderungen zur solidarischen Ausgestaltung des kirchlichen Arbeitsrechts“. Viel wurde seitdem diskutiert, geschrieben und gesprochen. Das Ergebnis ist Magerkost. Wenig bis gar nichts wurde bis heute konkret umgesetzt, das den Namen kirchliches solidarisches Arbeitsrecht verdient. Nicht einmal auf der Tagesordnung der diesjährigen Synode am Timmendorfer Strand findet sich das Thema wieder. Die Bundeskonferenz der Arbeitsgemeinschaft der Mitarbeitervertretungen im Bereich der Diakonie wendet sich deshalb an die Mitglieder der Herbstsynode 2012 mit einer sehr kritischen Stellungnahme. Der Befund ist eindeutig: der „dritte Weg“ funktioniert nicht. Die abhängig Beschäftigten haben in den Strukturen des kirchlichen Sonderarbeitsrechts keine Verhandlungsmacht. Die Bundeskonferenz fordert darum:
- tarifvertragliche Regelungen für die Mitarbeitenden der Diakonie
- Beteiligung an der Normensetzung
- eine durchgehende Legitimation der Mitarbeitendenvertretung
- Beteiligung an der Unternehmensmitbestimmung entsprechend des Zweidrittelgesetzes und des Mitbestimmungsgesetzes
- das Streikrecht für die Mitarbeitenden in der Diakonie

Text zum kirchlichen Arbeitsrecht

Pünktlich zur Synode der EKD hat Christoph Fleischmann in den "Blättern für deutsche und internationale Politik" nochmal einen Bericht zum Streit um das kirchliche Arbeitsrecht geschrieben. Darin prangert er die autoritären Denkmuster in heutigen Kirchen an und fordert "Eine Kirche, die die Gemeinschaft von Schwestern und Brüdern betont, sollte besonders auf die schwächeren Glieder dieser Gemeinschaft hören; bzw. sie institutionell stärken – und so zu einer modernen Form christlichen Gemeinschaftsideals finden."

Lohnabsenkungen für PflegehelferInnen in der Diakonie Rheinland Westfalen Lippe

Das kirchliche Arbeitsrecht, der "Dritte Weg", produziert wieder einmal Ungerechtigkeiten. Die NRZ berichtet in ihrer Printausgabe vom 27.10.2012 unter dem Titel "Angriff auf den Wert der Pflege" von den Lohnabsenkungen für die Pflegehelferinnen in der Diakonie Rheinland Westfalen Lippe.

Eine völlig intransparente Entscheidung der dortigen arbeitsrechtlichen Kommission führt bei vielen betroffenen Kolleginnen zu Ärger und Verwirrung und zu Lohnabsenkungen. Die Strategie der Diakonie, in den unteren Lohngruppen weitere Absenkungen vorzunehmen, um die teuren Fachkräfte besser bezahlen zu können, wird nicht aufgegeben. Den betroffenen Kollegen wird dringend empfohlen, ihren Arbeitsvertrag rechtlich überprüfen zu lassen und natürlich gemeinsam gegen diese Lohnpolitik zu protestieren.

Kommentar zum Artikel im Weserkurier

Der Weserkurier beginnt seinen Artikel zur Verleihung des schwarzen Schafs in der Stiftung Friedehorst mit dem richtigen Hinweis, dass nur in Kirchen Gewerkschaften keine Tarifverträge aushandeln können, oder gar erstreiken dürfen. Letzteres ist zwar nach der bisher geltenden Rechtsprechung möglich. Mehr davon wäre nach wie vor gut, denn die Zustände in der Diakonie sind nicht berauschend. Nicht ganz korrekt steht in der Überschrift „Verdi verklagt Diakonie“. Nein, es war leider umgekehrt. Nach dem in vielen Einrichtungen 2009 in der Diakonie gestreikt wurde, verklagte die evangelische Kirche und ihre Diakonie verdi. Besser wäre es gewesen einen ordentlichen Tarifvertrag flächendeckend abzuschließen, statt einen Grundsatzstreit vom Zaun zu brechen um die Frage, dürfen in kirchlichen Einrichtungen Grundrechte durch die Kirchenchefs außer Kraft gesetzt werden. Völlig zu Recht wird im Weserkurier von chaotischen Entgeltstrukturen, die in der Diakonie gelten, gesprochen. Selbst das Kirchenparlament der Ev Kirche hat im November 2011 dies sinngemäß festgestellt. Die Verantwortlichen in der Stiftung Friedehorst sind jahrelang federführend im erzeugen chaotischer Verhältnisse gewesen. Angeblich, so steht es im Weserkurier geschrieben, soll sich das jetzt ändern.

Bilder von der Trauerdemo in Osnabrück



Das Schwarze Schaf ist in Friedehorst angekommen

Seit Jahren verstößt die Friedehorster Stiftung gegen die selbst gesetzten kirchlichen Grundsätze. Viele Verträge werden direkt mit Mitarbeitern und der Personalabteilung abgeschlossen. Klar ist, da bleibt einiges auf der Strecke, denn die Arbeitnehmer ziehen in dieser Position immer den Kürzeren. Etwa 20% der 1600 Beschäftigten in der Friederhorster Stiftung haben Verträge, die mit den Arbeitsvertragsrichtlinien der Diakonie eher weniger zu tun haben, schreibt DIE NORDDEUTSCHE.
Ansonsten: Glückwunsch Herr Frühwald, neuer theologischer Vorsteher der Stiftung Friedehorst, zur Preisverleihung und zur öffentlichen Entgegennahme desselben. Dazu hatte bisher keiner der Diakoniechefs den Mut.

Kirchliches Arbeitsrecht im 21. Jahrhundert

Die grüne Bundestagsfraktion veranstaltet am 02. November 2012  ein öffentliches Fachgespräch zum „kirchlichen Arbeitsrecht im 21.Jahrhundert“ in Berlin im Bundestag. Das vollständige Programm und Hinweise zur Anmeldungen können hier (pdf) heruntergeladen werden.

KirchenUnrecht! - Trauermarsch am 20.10.2012 in Osnabrück

In Osnabrück demonstrieren KollegInnen und Kollegen am 20.Oktober 2012 gegen die Ungerechtigkeit in Diakonie und Caritas.

Diakonie und Caritas sind die größten Anbieter im Sozial-­ und  Gesundheitsdienst  in  Deutschland.  In Niedersachsen gibt es etwa 250 diakonische  Einrichtungen  mit  ca.  45  000  Beschäftigten. Deren  Arbeit finanziert sich weitgehend über   Mittel  der  öffentlichen  Hand,  der  Sozial-­ und  Pflegekassen, nicht aus Kirchensteuern und Spenden.

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