„Schwarzes Schaf“ für Diakonische Einrichtungen in Hamburg

Am 5. September werden Vertreter der Vereinten Dienstleistungsge-werkschaft (ver.di) ein „Schwarzes Schaf“ an das Diakonische Werk Hamburg stellvertretend für seine Mitglieder vergeben. Mit dieser Aktion, die auch in anderen Bundesländern durchgeführt wird, will ver.di auf Missstände in Diakonischen Einrichtungen auf-merksam machen.

Lieber 1% Gewerkschaftsbeitrag als 6% Lohneinbuße

Unter diesem Motto versammelten sich am 31.August Beschäftigte des Wibe-Junge-Hauses in Heide und forderten branchenübliche Bezahlung. Das Altenpflegeheim gehört zwar zur Stiftung Diakoniewerk Kropp, so dass eigentlich zumindest nach den Arbeitsvertragsrichtlinien der Evangelische Kirche Deutschland gezahlt werden müsste. Aber nicht einmal diese Vorgabe wird eingehalten. Deshalb fordern sie nun einen Tarifvertrag für ihre Einrichtung! Der Zebrastreifen mit den Forderungen war ein echten Hingucker!

10jähriges Jubiläum des Agaplesion Konzerns

Beschäftigte des Konzerns verteilten die bekannten Postkarten für einen Tarifvertrag. Zu einer Diskussion zwischen den Arbeitgebern und Arbeitnehmervertreter-innen kam es leider nicht. Die Gäste zogen es vor den Hintereingang zu nutzen.

Agaplesion übernimmt proDiako

Agaplesion-Vorstand Horneber spricht in einem Interview mit der Frankfurter Rundschau von einem "passenden Tarifgefüge", welches er für Agaplesion einführen will. Man darf gespannt sein in welche Richtung und mit welchen Mitteln "angepasst" werden soll.

Evangelischer Krankenhauskonzern immer mächtiger

Der sogenannte Wettbewerb im Gesundheitswesen lässt sie zusammenwachsen. Der Agaplesion Konzern mit Sitz in Frankfurt vermeldet den Einkauf weiterer Niedersächsischer Gesundheitsunternehmen mit Namen proDiako. Pech nur für die Tausenden Beschäftigten, die nach unterschiedlichsten kirchlichen Regelungen bezahlt werden. Auch Mitbestimmungsreglungen, wie in weltlichen Konzernen üblich fehlen gänzlich. Die Berliner Morgenpost spricht von einem Umsatz in Höhe von einer Milliarde Euro. Die mehr als 17 000 Beschäftigten werden sich gut überlegen müssen, wie sie ihre berechtigten Interessen vor dem Hintergrund mieser kirchengesetzlicher Beteiligungsrecht zur Geltung bringen.

Dazu die Berliner Morgenpost vom 20.08.2012.

»Urabstimmung« in der Diakonie Hessen Nassau

Vor dem Hintergrund der Fusion zweier hessischer Landeskirchen steht erneut die Frage auf der Tagesordnung: Tarifvertrag oder Dritter Weg. Die Diakonie dort weigert sich strikt auch nur über diese Frage ernsthaft zu sprechen. Deshalb greift die Arbeitsgemeinschaft der Mitarbeitervertretungen zum Mittel der Mitarbeiterbefragung um die MitarbeiterInnen zu informieren und anzuregen aktiv zu werden.

Flashmob der DGB-Jugend Kassel

- Gegen schlechte Ausbildung im Hotel La Strada Kassel (Nossa Nossa) -

Am 15.08.2012 protestierte die DGB-Jugend Kassel mit einem Flashmob gegen die schlechten Arbeits- und Ausbildungsbedingungen im Hotel La Strada in Kassel. Die documenta lockt in dieser Zeit hunderttausende BesucherInnen nach Kassel. Viele Hotel- und Restaurantfachangestellte sorgen für einen angenehmen Aufenthalt, leisten viele unbezahlte Überstunden und stehen unter enormen Stress. Das Hotel La Strada steht unterdessen symbolisch für die allgemeinen Bedingungen im Hotel- und Gastättengewerbe. Die DGB-Jugend fordert daher: eine gute Ausbildung, faire Arbeitsbedingungen und einen gerechten Lohn!

Hier gibt es weitere Informationen: http://hessen-thueringen.dgb.de/jugend/jugendburos/nordhessen

Darf sich die MAV gewerkschaftlich und tarifpolitisch engagieren?

Rechtsanwalt Baumann-Czichon schreibt in der Zeitschrift "Arbeitsrecht und Kirche" unter der Fragestellung "Darf sich die MAV gewerkschaftlich und tarifpolitisch engagieren?" überzeugend, dass MAV Arbeit und Gewerkschaftsarbeit sich durchaus vertragen können. Mehr noch, seine provokante These am Ende lautet: Gut so, dass die Arbeitgeber den Mitarbeitervertretungen Grenzen aufzeigen, sie betonen dadurch die Notwendigkeiten gewerkschaftlicher Arbeit in kirchlichen Betrieben.

Tarifvertrag in Hamburg abgeschlossen

Geht doch !
Das Albertinen Krankenhaus Diakonie Hamburg unterschreibt einen Tarifvertrag mit ver.di! Ausführliche Informationen dazu in der Pressemitteilung von ver.di. Damit wird erneut bewiesen, dass ein Tarifvertrag kein Teufelswerk ist, sondern unter den gegebenen Verhältnissen einen angemessenen Interessenausgleich zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern herstellen kann.

Wir freuen uns mit den Kolleginnen und Kollegen im Albertinen Krankenhaus, denen nach langjährigen Diskussionen und Auseinandersetzungen diese Vereinbarung gelungen ist. Die einzelnen Tarifverträge können auf unter der Rubrik "Tarifverträge" eingesehen werden.

Dritter Weg in der Sackgasse

In der Stuttgarter Zeitung wird vier Wochen nach Veröffentlichung einer Studie der Hans Böckler Stiftung erneut über die Sackgasse Dritter Weg berichtet. Michael Trautig setzt sich ausführlich mit den Ergebnissen der Studie auseinander. Er fragt am Ende, warum es in anderen Ländern üblicherweise möglich ist, ohne die fragwürdige Methode des Dritten Weges, Arbeitsrecht zu gestalten.

Von derartig grundsätzlichen Fragestellungen unbeeindruckt greift der Dienstgeberverband Berlin Brandenburg Schlesische Oberlausitz in Gestalt von Herrn Rosenberg in einer Stellungnahme vom 25.7.2012 frontal die ausführliche und differnzierte Hans-Böckler-Studie an.

Die Autoren der Studie, Prof. Dr Dahme, Prof. Dr Wohlfahrt, Dr. Gertrud Kühnlein und Dr. Anna Stefaniak, haben mittlerweile umfänglich zu den Reaktionen der Diakonie Stellung bezogen und bezeichnen die Kritik Rosenbergs als grundlose Polemik.

Inhalt abgleichen