Diakonie

Rückschlag für Auszubildende in der Altenpflege

Es lief gut an in Bremen. Alle Wohlfahrtsverbände einschließlich Caritas und Diakonie waren sich mit ver.di einig. Ein Tarifvertrag für die Auszubildenden in der Altenpflege Bremen war abgeschlossen. Die Allgemeinverbindlichkeit für alle Altenpflegeeinrichtungen wurde beantragt. Leider haben die Bremer Arbeitgeber dem Antrag nicht zugestimmt. Der Kampf für eine gute Zukunft für die Pflege geht also weiter.

Mehr Informationen dazu können nachgelesen werden in der Presseinformation der Tarifgemeinschaft Pflege Bremen und des ver.di-Landesbezirk Niedersachsen-Bremen.

Stadtmission Heidelberg schließt nach Verhandlungsmarathon Tarifvertrag mit ver.di ab

Nach einer langen Verhandlungszeit ist es nun geschafft: der Tarifvertrag mit der Evangelischen Stadtmission Heidelberg ist unter Dach und Fach. Das ist wegweisend, da es der erste Tarifvertrag mit einem diakonischen Träger in Baden-Württemberg ist.

Vor zwei Jahren begannen die Tarifverhandlungen. Dies war der erste große Erfolg der Beschäftigten, die sich in großer Zahl bei ver.di organisiert hatten. Ihr Ziel: die Sicherung ihrer Arbeitsbedingungen und Einkommen durch einen Tarifvertrag. Sie wollten beteiligt werden an der Aushandlung, auf Augenhöhe, verbindlich und mit Durchsetzungsmöglichkeiten. Das alles gibt es nicht im Dritten Weg der Kirchen.

Die Urabstimmung und 98 % Zustimmung zu einem unbefristeten Streik sowie mehrere Streiktage im Jahr 2013 brachten den Durchbruch. „Nach zwei Jahren intensiven und konstruktiven Verhandlungen liegt nun ein Tarifvertrag vor, der sich sehen lassen kann“, so die ver.di-Verhandlungsführerin Irene Gölz, Leiterin des Fachbereichs Gesundheit, Soziale Dienste, Wohlfahrt und Kirchen bei ver.di Baden-Württemberg.

Irene Gölz: „Ganz besonders freuen wir uns natürlich über diesen ersten Tarifvertrag mit einem diakonischen Träger. Das ist wegweisend. Er zeigt nun auch in Baden-Württemberg, dass eine Sozialpartnerschaft zwischen Gewerkschaften sowie diakonischen Arbeitgebern möglich und erfolgreich im Sinne der Beschäftigten und ihres Arbeitgebers sein kann.“ Ab 1. Juli 2015 werden die Arbeitsbedingungen und Einkommen der rund 1.500 Beschäftigten durch einen Tarifvertrag geregelt und gesichert.

Aufwerten Jetzt! - Diakonie-Beschäftigte unterstützen Aufwertungskampagne

Diakoniebeschäftigte in Baden Württemberg, hier ver.di KollegInnen aus dem Sonnenhof, unterstützen Aufwertungskampagne und Streiks in den Sozial und Erziehungsdiensten. Sie können zwar nicht zum Streik aufgerufen werden, aber können mit vielfältigen Aktionen die Kampagne mit unterstützen.

Bröckelt der Dritte Weg in der Diakonie (DWBO)?

In einem Newsletter vom 6. März 2015 stellt der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft der Mitarbeitervertretungen (AGMV) im Diakonischen Werk Berlin/Brandenburg, schlesische Oberlausitz (DWBO) den Dritten Weg der Arbeitsrechtsfindung in Frage.

Anlass ist u.a. die Forderung der Dienstgeber die Erzwingbarkeit von Absenkungsvereinbarungen zwischen MAVen und Dienstgebern in den AVR zu erweitern.

Vor dem Hintergrund dieser Forderung hat die Dienstnehmerseite der Arbeitsrechtlichen Kommission (AK) einen gemeinsamen Termin mit der Dienstgeberseite abgesagt. Zum ver.di Flugblatt

Resolutionen der Mitarbeitervertretungen der Diakonie Hessen

Bei der gemeinsamen Informationsveranstaltung für die MAVen in ganz Hessen wurde eine gemeinsame Erklärung für Tarifverträge verabschiedet, die von 111 anwesenden MAV-KollegInnen unterschrieben wurde. Die Resolution wird an den Vorstand der Diakonie, die Arbeitsgemeinschaft der Dienstgeber der Diakonie Hessen und an die Landessynoden übersandt. In der Erklärung heisst es: "Die Höhe unserer Löhne und unsere Arbeitsbedingungen dürfen nicht weiter im Geheimen in den Arbeitsrechtlichen Kommissionen „verhandelt“ werden!"

Am 19.3.2015 haben außerdem 130 Mitarbeitervertreterinnen und Mitarbeitervertretern der Diakonie Hessen eine Solidaritätserklärung mit den Kolleginnen und Kollegen im öffentlichen Dienst verabschiedet, die für eine Aufwertung der Sozial- und Erziehungsberufe eintreten.

"Die Rückkehr des Sozialen in die Politik?": Ein Start, kein Endpunkt

Evangelische Kirche, Diakonie und ver.di ziehen sozialpolitisch weiter an einem Strang. Das ist das Ergebnis eines nunmehr einjährigen Diskussionsprozesses, der am Montag (9. März 2014) in der Französischen Kirche in Berlin seinen formellen Abschluss fand. In dem imposanten Gebäude hatten die Organisationen mit Unterstützung der Hans-Böckler-Stiftung vor ziemlich genau einem Jahr eine Serie von Fachtagungen zu den Themen Armut, Gesundheit, Pflege, Inklusion und Jugend begonnen.

Die Debatten unter dem Motto „Die Rückkehr des Sozialen in die Politik?“ waren produktiv und befruchtend – ungeachtet weiter bestehender Meinungsverschiedenheiten zu Tarifverträgen und zum Streikrecht in kirchlichen Einrichtungen. „Wir haben uns von diesem Konflikt nicht den Blick für unsere gemeinsamen Anliegen verstellen lassen“, sagte Prälat Martin Dutzmann, Bevollmächtigter des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Man werde sich im Interesse der Menschen nach Kräften weiter gemeinsam engagieren. Jörg Kruttschnitt von der Diakonie Deutschland zitierte gar das Arbeiterlied „Wenn wir schreiten Seit ́ an Seit ́“ und betonte: „Wir ziehen beide an derselben Seite des Strangs, wenn es um die Wahrnehmung des Wertes der sozialen Arbeit in unserer Gesellschaft geht.“

ver.di-Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler erklärte, die Veranstaltung sei „kein Endpunkt, sondern ein Start, weiter gemeinsam politisch unterwegs zu sein“. Sie betonte, das Gesundheits- und Sozialwesen basiere auf Zusammenhalt und Kooperation. „Es gibt gesellschaftliche Bereiche, in denen ist der Wettbewerb nicht die Lösung, sondern das Problem.“ Die lebhaften Diskussionen hätten viele gemeinsame Sichtweisen von evangelischer Kirche, Diakonie und ver.di offenbart.

Tarifeinigung für Diakonie-Beschäftigte erzielt: Es gibt mehr Geld!

ver.di-Pressmitteilung, Hannover, 28. Januar 2015 /// Tarifinfo zum Herunterladen.

Am gestrigen Dienstag (27. Januar) hat es in der fünften Verhandlungsrunde zwischen der Gewerkschaft ver.di und den Diakonie-Arbeitgebern eine Tarifeinigung für die rund 37.000 Diakonie-Beschäftigten in Niedersachsen gegeben. Nach langen und teilweise zähen Verhandlungen haben sich beide Parteien auf folgende Punkte verständigt:

* Alle Beschäftigten erhalten rückwirkend für 2014 eine Einmalzahlung von 300 Euro (Teilzeitbeschäftigte anteilig).
*Ab 1. Januar 2015 erhöhen sich die Einkommen um 2,7 Prozent und ab 1. Februar 2016 Erhöhung nochmals um 2,7 Prozent, so dass insgesamt 5,4 Prozent tabellenwirksam werden.
* Davon abweichend erhöhen sich die Entgelte für Beschäftigte in der Altenpflege stufenweise ab 1. März 2015 um 2 Prozent, ab 1. August 2015 um weitere 0,7 Prozent, ab 1. Februar 2016 nochmals um 1 Prozent sowie ab 1. Mai 2016 um weitere 1,7 Prozent, so dass auch sie am Ende eine Anhebung der Entgelttabelle um 5,4 Prozent erhalten.
* Für die betriebliche Altersversorgung wurde eine Eigenbeteiligung von 0,4 Prozent ab 1. Februar 2016 vereinbart.
* Auszubildende und Schüler erhalten eine Erhöhung von 50 Euro ab 1. Januar 2015.
* Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit bis 30. September 2016.

Ministerpräsident Stephan Weil fordert bessere Bezahlung der Pflegekräfte

Die "Neue Presse" berichtet am 27.12.2014, dass auch der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil den kürzlich abgeschlossenen Diakonietarifvertrag als „großartigen Durchbruch“ betrachtet, der „bundesweit Schule machen sollte“.

Ver.di kann diese Einschätzung nur ausdrücklich unterstützen und die Diakonischen Arbeitgeber auffordern, endlich mit dafür Sorge zu tragen, dass die Pflegekräfte erheblich besser bezahlt werden. Bis 2030 wird sich der Fachkräftebedarf in Deutschland verdoppeln. Niedrige Tarife, so wie jetzt üblich schrecken den Nachwuchs ab. Bessere Bezahlung ist ein erster wichtiger Schritt das Problem des Fachkräftemangels zu lösen.

Am Rand der Gesellschaft: Marginalisierte Jugendliche

Eine gemeinsame Folgeveranstaltung von ver.di, Hans-Böckler-Stiftung, Evangelische Kirche in Deutschland und Diakonie Deutschland aus der Reihe „Die Rückkehr des Sozialen in die Politik?“ zum Thema "Am Rand der Gesellschaft: Marginalisierte Jugendliche".

Mittwoch 4. Februar 2015, 10.00 – 16.30 Uhr, Berlin

Die Jugendlichen, die wir in der Regel wahrnehmen, sind die integrierten, die zur Schule gehen, die eine Ausbildung machen, die studieren. Wir nehmen auch die Jugendlichen wahr, die öffentlich „Ärger machen“, die sich manchmal bewusst an den Rand der Gesellschaft stellen und aufbegehren. Die, die wir nicht wahrnehmen, sind im „Dunkeln“, wir können ihre Anzahl nur schätzen, aber es sind viele. Sie haben oft die Schule abgebrochen oder auch verschiedene Lehren, sind oft eher still und meist zuhause. Wie erreichen wir die Jugendlichen, die nicht auffällig sind und trotzdem marginalisiert?

Sie sind herzlich eingeladen, am Mittwoch, d. 4. Februar von 10 Uhr bis 16.30 Uhr (Ort: Diakonie Deutschland – Evangelischer Bundesverband Caroline-Michaelis-Str.1 10115 Berlin) Fragen aufzuwerfen und Antworten zu suchen. Das Programm der Veranstaltung können Sie hier herunterladen.

Inklusion von Menschen mit Behinderung und psychischer Erkrankung

Eine gemeinsame Folgeveranstaltung von ver.di, Hans-Böckler-Stiftung, Evangelische Kirche in Deutschland und Diakonie Deutschland aus der Reihe „Die Rückkehr des Sozialen in die Politik?“ zum Thema "Inklusion von Menschen mit Behinderung und psychischer Erkrankung".

Mittwoch, 14. Januar 2015, 10-15:30 Uhr, Berlin

Mit der Ratifizierung  der UN-Behindertenrechtskonvention in 2008 ist die Bundesregierung die Verpflichtung eingegangen, für einen grundlegenden Wandel in der Rechtsstellung von Menschen mit Behinderung und psychischer Erkrankung einzutreten und ihre Teilhabe in allen Lebensbereichen zu fördern und sicherzustellen. Daraus ergeben sich vielfältige Anforderungen an die sozialpolitischen Rahmenbedingungen aber auch an die konkrete Ausgestaltung inklusionsfördernder Arbeits- und Lebensbedingungen.
 
Sie sind herzlich eingeladen, am Mittwoch, den 14. Januar 2015, 10-15.30 Uhr (Ort: ver.di Bundesverwaltung, Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin) Fragen aufzuwerfen und Antworten zu suchen. Das Programm der Veranstaltung können Sie hier herunterladen.

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