Na bitte, es geht doch!

Nach Arbeitskampf kommt Tarifvertrag: im AGAPLESION Diakonieklinikum Hamburg errangen Kolleginnen und Kollegen einen grandiosen Streik-Erfolg. Weitere Verhandlungen gibt es auch im Hamburger Albertinenkrankenhaus. Wir senden unsere solidarischen Grüße nach Hamburg und schöpfen Kraft aus eurer Entschlossenheit. Hier nun ein Beitrag dazu:

Im Frühjahr 2011 waren die Überleitungstarifverhandlungen beim AGAPLESION Diakonieklinikum Hamburg erfolgreich. Damit wurde hiermit das erste diakonische Krankenhaus in der Geschichte der Bundesrepublik per Arbeitskampf in die Tarifvertragsbindung gebracht.

22.07.2011
Nach sechs Warnstreiks und erfolgreichen Arbeitsgerichtsprozessen über die Frage Zulässigkeit von Arbeitskämpfen in der Diakonie erklärte das AGAPLESION Diakonieklinikum Hamburg seinen Beitritt zum Arbeitgeberverband vkda und damit zum Kirchlichen Tarifvertrag Diakonie (KTD). Somit wurden Überleitungstarifverhandlungen in den KTD notwendig. Mit dem AGAPLESION Diakonieklinikum Hamburg und dem Arbeitgeberverband wurden die Überleitungstarifverhandlungen von der AVR DW EKD in den KTD am 21. Juli 2011 erfolgreich abgeschlossen. Somit gilt der Kirchliche Tarifvertrag Diakonie (KTD) im AGAPLESION Diakonieklinikum Hamburg unter Vorbehalt der Gremienzustimmungen zum 01. Oktober 2011. „Die Beschäftigten im DKH erhalten damit endlich annähernd das Gehalt, wie es in den anderen Hamburger Krankenhäusern gezahlt wird“, freut sich Arnold Rekittke, der zuständige Gewerkschaftssekretär von ver.di. Die Beschäftigten werden nach ihrer Beschäftigungszeit übergeleitet, das bedeutet, sie erhalten in vielen Fällen spürbar mehr Gehalt. Auch ist es für Arnold Rekittke ein Erfolg für die Beschäftigten, dass nun eine betriebliche Altersversorgung eingeführt wird. Für ver.di ist dies ist ein Mittel gegen Altersarmut – welches einem diakonischen Arbeitgeber gut steht. Ein weiteres Ergebnis ist das Beibehalten an der 38,5 Stundenwoche. „Es ist für ver.di und die Beschäftigten besonders bedeutsam, dass gezeigt werden konnte, dass ein Arbeitgeber, welcher sich sehr ablehnend gegenüber der Tarifvertragsbindung gezeigt hatte, sich mit ver.di auf einen für alle Seiten guten Tarifvertragskompromiss geeinigt hat“, sagt Arnold Rekittke. „Nach den emotional aufgeladenen Arbeitskampfmaßnahmen und den juristischen Auseinandersetzungen konnte gezeigt werden, dass man zu einer Tarifpartnerschaft finden kann. Dies sollte ein Zeichen für alle anderen diakonischen Tarifvertragsverweigerer sein“, betont Rekittke.

Aktionswoche wirkte bereits vorher...

... Tarifverhandlungen in HH

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und die Geschäfts-führung der Albertinen-Krankenhaus / Albertinen-Haus gGmbH haben sich nach einem Sondierungsgespräch am 23. September 2011 darauf verständigt, in Tarifverhandlungen einzutreten.Ziel der Tarifverhandlungen ist es, bis zum Ende des Jahres eine tarif-vertragliche Regelung für alle Beschäftigten der Albertinen-Krankenhaus / Albertinen-Haus gGmbH zu erreichen.„Das Sondierungsgespräch fand in einer konstruktiven Atmosphäre statt“, stellt Dr. Arnold Rekittke, der zuständige Gewerkschaftssekretär hierzu fest. Rekittke weiter: „Für ver.di ist es wichtig, dass es in der Branche Krankenhäuser zu vergleichbaren Arbeits- und Entlohnungsbedingun-gen in allen Hamburger Krankenhäusern kommt. Wenn im Albertinen-Krankenhaus / Albertinen-Haus eine Tarifvertragsbindung erreicht wird, sind wir dem ein gutes Stück näher gekommen.“ Im Albertinen-Krankenhaus / Albertinen-Haus gGmbH Hamburg gibt es über 1000 Beschäftigte.
https://hamburg.verdi.de/-/XgL

Streikrecht ist Grundrecht: Demo am 4.11.2011 in Magdeburg

Mit einem neuen Gesetz will die Synode der evangelischen Kirche in Deutschland den Beschäftigten der Diakonie das im Grundgesetz garantierte Streikrecht verweigern. Auch in Zukunft soll den 450.000 Beschäftigten der diakonischen Einrichtungen ein Tarifvertrag verweigert werden.

Als Beschäftigte der Diakonie fordern wir von den Synodalen:
• Kein neues Kirchengesetz, das die Grundrechte der Mitarbeitenden einschränkt!
• Kein Bettelgesetz verabschieden, sondern Tarifverträge ermöglichen!
• Mitarbeitende der Diakonie dürfen für ihre Arbeitsbedingungen kämpfen!

Zusammen Kämpfen: für das Grundrecht auf Streik
Kommt Alle am 4. November 2011 mit nach Magdeburg. Meldet uns eure Reisegruppen, damit wir euch einplanen können. Für die Mobilisierung: ladet euch das Flugblatt herunter. Ausdrucken, weiter verteilen, damit informiert ihr eure Kolleginnen und Kollegen.

Für die gemeinsame Anfahrt mit ver.di-KollegInnen aus eurer Region, sucht euch auf der folgenden Seite den Kontakt zu den jeweiligen ver.di-Ansprechpartern raus und meldet euch bei ihnen an: http://www.verdi.de/wegweiser/verdi-finden

Aktionstag in Bad Oeynhausen

Infostand der ver.di Betriebsgruppe Wittekindshof in der Bad Oeynhausener Innenstadt. Auch der Bürgermeister Klaus Müller-Zahlmann und das Stadtratsmitglied Martina Sunderbrink (Die Linke) erklärten sich am Stand solidarisch mit den Forderungen von ver.di. Es wurde auf die prekären Arbeitsverhältnisse (Leiharbeit, befristete Arbeitsverträge), Arbeitsverdichtung und fehlenden Gesundheitsschutz für die Kolleginnen und Kollegen in Kirche und Diakonie hingewiesen.

Erster Streik in der Geschichte der Diakonie Niedersachsen

„Guter Auftakt in der Streik und Aktionswoche der Diakonie. Hut ab vor den Kolleginnen und Kollegen, die in der 170 jährigen Geschichte der Diakonie erstmalig für gute Bezahlung und Arbeitsbedingungen gestreikt haben. Das macht Mut für das nächste Mal.“

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