WIR! sind Diakonie - AGMAV Newsletter vom 28.01.2015

Letzte Woche wurde diese Sonderausgabe unseres Newsletters an alle Einrichtungen der BruderhausDiakonie verschickt sowie an alle Kirchengemeinden, in denen die BruderhausDiakonie Einrichtungen hat.

Auf der AGMAV Vollversammlung hatten wir bereits von den Vorgängen im Zusammenhang mit der Bruderhaus Service GmbH berichtet. Am 9. Dezember fand für alle MAVen der BruderhausDiakonie eine Vollversammlung in Reutlingen statt. Dort wurde auch die Reutlinger Erklärung (siehe auch unseren AGMAV-Newsletter vom 12.12.2014) verabschiedet und im anschließenden Pressegespräch den Vertretern der Presse erläutert.

Der Rechtsweg ist für die MAVen ausgeschöpft. Deshalb ist es jetzt Zeit, die kirchliche und diakonische Öffentlichkeit herzustellen, damit öffentlich über die Vorgänge diskutiert werden kann. 

Flugblatt: Sozial- und Erziehungsdienst. Richtig Gut. Richtig was wert.

Die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst verdienen mehr – mehr Anerkennung, mehr Geld, bessere Arbeitsbedingungen. Soziale Arbeit wird für die Gesellschaft immer wichtiger, die Anforderungen nehmen zu: Frühkindliche Bildung, Inklusion und Ausgleich von Benachteiligung sind nur einige Stichworte. Dafür braucht es gut ausgebildete Fachleute – Beziehungsprofis.

Ihre Arbeit muss aufgewertet werden. Deshalb fordert ver.di eine verbesserte Eingruppierung, durch die die Gehälter um durchschnittlich zehn Prozent steigen. Ohne einen harten Konflikt wird das nicht durchzusetzen sein.

Unmittelbar betroffen sind kommunale Einrichtungen und alle weiteren Betriebe, die Mitglied im kommunalen Arbeitgeberverband sind, zum Beispiel einige Einrichtungen der Lebenshilfe. Darüber hinaus ist das Engagement aller Beschäftigten in Sozial- und Erziehungsberufen gefragt. Denn der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) setzt Standards für Refinanzierung und Arbeitsbedingungen auch bei Wohlfahrtsverbänden, Kirchen und privaten Trägern. Deshalb: Mitmachen! www.soziale-berufe-aufwerten.de Das gesamte Flugblatt herunterladen.

Flugblatt für die Beschäftigten von Bethel im Norden - Birkenhof

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir wünschen Euch ein gutes neues Jahr und hoffen, dass Ihr ein paar schöne Tage im Kreise Eurer Liebsten hattet.

Leider ging 2014, zumindest in finanzieller Hinsicht, nicht ganz so gut zu Ende. Erneut wurde uns die Hälfte unserer ersten Rate des Weihnachtsgeldes (Jahressonderzahlung) gekürzt. Das hat bei vielen von uns zu Unmut und Verdruss geführt. Besonders vor dem Hintergrund, dass Bethel ein äußerst gesundes Unternehmen ist und auf solche Kürzungen ohne weiteres verzichten könnte. Um dem Vorstand unser Unverständnis noch einmal zu verdeutlichen, wurde er von den Mitarbeitenden über die Feiertage mit ca. 150 Weihnachtskarten beglückt.

Tarifverhandlungen stehen vor dem Scheitern: ver.di ruft erste Stufe der Schlichtung an

Ver.di Pressemitteilung, Hannover, 14. Januar 2015,

Die Tarifverhandlungen für die rund 37.000 Beschäftigten in der Diakonie Niedersachsen sind am gestrigen Dienstag (13. Januar) weiter ergebnislos geblieben und stehen nun vor dem Scheitern. Die Gewerkschaft ver.di hat entsprechend der Schlichtungsvereinbarung das drohende Scheitern erklärt und somit die erste Stufe der Schlichtung eingeleitet. ver.di fordert eine Anhebung der Entgelte um 100 Euro und darauf eine Erhöhung von 3,5 Prozent bei einer Laufzeit von 12 Monaten.

ver.di-Verhandlungsführer Jens Havemann: „Die Arbeitgeber haben bisher berechnet auf zwölf Monate lediglich 1,3 Prozent angeboten. Die einzelnen kleinen Erhöhungen ergeben zwar einmal in der Summe vier Prozent, dies allerdings erst im Jahr 2017. Das ist zu vergleichbaren Abschlüssen in der Branche deutlich zu wenig.“

Für Empörung sorgte in der ver.di Verhandlungskommission die Position der Arbeitgeber, die Beteiligung der Arbeitnehmer an der Zusatzversorgung zur Bedingung für einen Tarifabschluss zu machen.

Havemann: „In der Summe hat die Arbeitgeberseite ihr bisheriges Angebot zwar leicht aufgestockt, aber das ist eine Mogelpackung. Denn gleichzeitig wird eine Zuzahlung der Beschäftigten an der Zusatzversorgung eingebaut, so dass das neue Angebot sogar noch unter das der Verhandlungen vom Dezember zurückfällt.“

Die Gewerkschaft kündigte für den 26. Januar erste Protestaktionen in Hannover, Braunschweig und Oldenburg an.

ver.di: Intoleranz und Hass entgegentreten!

Zur Diskussion um die Pegida-Demonstrationen

Wir Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter treten für die Wahrung und Verwirklichung der Menschenrechte, für die Achtung der Menschenwürde, für ein friedliches Zusammenleben und für eine sozial gerechte Weltordnung ein. So steht es in der Satzung der Gewerkschaft ver.di. Die Vorgänge um die Pegida-Demonstrationen können uns daher nicht kalt lassen.

Die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger ist dafür, dass Deutschland weiter Flüchtlinge aufnimmt. Die Pegida-Anhänger vertreten die gegenteilige Auffassung. Bei ihnen paart sich das häufig mit einer unübersehbaren Distanz zur Politik, ja zum Teil mit unverhohlener Verachtung für Parteien und Politiker. Das Wort von der “Lügenpresse“ macht unter Pegida- Demonstranten die Runde. Viele unter ihnen glauben, dass das, was sie im Alltag bewegt, von Politik und Medien nicht aufgegriffen oder sogar unterdrückt wird.

Nachdem zunächst Hooligans, Skinheads oder rechte Schlägertrupps vergeblich versucht hatten, die Abscheu vor der Barbarei des sogenannten Islamischen Staates (IS) für ihre Zwecke zu instrumentalisieren und sich gesellschaftlich als Stoßtrupp gegen die Islamisierung zu profilieren – zu abstoßend war ihr Auftreten -, nun ein neuer Anlauf, um das Thema nach rechts andockfähig zu machen: jetzt biederer daherkommend, mit einer Propaganda, die eine „Islamisierung des Abendlandes“ herbeifantasiert und sich dabei gegen Vernunft und Tatsachen abschottet.

Mehr Personal und Vergütungszuwächse notwendig - ver.di fordert Aufwertung sämtlicher Sozialberufe

Sylvia Bühler, Leiterin des Fachbereichs Gesundheit, soziale Dienste, Wohlfahrt und Kirchen und ver.di Bundesvorstandsmitglied, fordert die Aufwertung sämtlicher Sozialberufe. In einem epd-soziale Interview im Dezember 2014 verlangt sie zusätzlich gesetzliche Vorgaben für die Personalausstattung in den Krankenhäusern. Die Personalnot ist dort so groß, dass sowohl die Gesundheit der Beschäftigten, als auch die Versorgung der Patienten gefährdet ist.

2015, so Bühler, strebt ver.di eine erhebliche Aufwertung aller Sozial- und Gesundheitsberufe an. Dazu bedarf es allerdings einer Unterstützung der Kirchen mit ihren Wohlfahrtsverbänden Diakonie und Caritas. ver.di fordert für die gesamte Branche allgemeinverbindliche Tarifverträge. Hierzu ist es notwendig, dass die Verfechter des „Dritten Weges“ ihr Tarifverträge-Tabu überwinden. Dazu muss noch mehr als bisher ver.di in kirchlichen Einrichtungen als eine Kraft erlebbar sein, die sich für die Belange der Beschäftigten in der Sozialbranche einsetzt.

Ministerpräsident Stephan Weil fordert bessere Bezahlung der Pflegekräfte

Die "Neue Presse" berichtet am 27.12.2014, dass auch der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil den kürzlich abgeschlossenen Diakonietarifvertrag als „großartigen Durchbruch“ betrachtet, der „bundesweit Schule machen sollte“.

Ver.di kann diese Einschätzung nur ausdrücklich unterstützen und die Diakonischen Arbeitgeber auffordern, endlich mit dafür Sorge zu tragen, dass die Pflegekräfte erheblich besser bezahlt werden. Bis 2030 wird sich der Fachkräftebedarf in Deutschland verdoppeln. Niedrige Tarife, so wie jetzt üblich schrecken den Nachwuchs ab. Bessere Bezahlung ist ein erster wichtiger Schritt das Problem des Fachkräftemangels zu lösen.

Am Rand der Gesellschaft: Marginalisierte Jugendliche

Eine gemeinsame Folgeveranstaltung von ver.di, Hans-Böckler-Stiftung, Evangelische Kirche in Deutschland und Diakonie Deutschland aus der Reihe „Die Rückkehr des Sozialen in die Politik?“ zum Thema "Am Rand der Gesellschaft: Marginalisierte Jugendliche".

Mittwoch 4. Februar 2015, 10.00 – 16.30 Uhr, Berlin

Die Jugendlichen, die wir in der Regel wahrnehmen, sind die integrierten, die zur Schule gehen, die eine Ausbildung machen, die studieren. Wir nehmen auch die Jugendlichen wahr, die öffentlich „Ärger machen“, die sich manchmal bewusst an den Rand der Gesellschaft stellen und aufbegehren. Die, die wir nicht wahrnehmen, sind im „Dunkeln“, wir können ihre Anzahl nur schätzen, aber es sind viele. Sie haben oft die Schule abgebrochen oder auch verschiedene Lehren, sind oft eher still und meist zuhause. Wie erreichen wir die Jugendlichen, die nicht auffällig sind und trotzdem marginalisiert?

Sie sind herzlich eingeladen, am Mittwoch, d. 4. Februar von 10 Uhr bis 16.30 Uhr (Ort: Diakonie Deutschland – Evangelischer Bundesverband Caroline-Michaelis-Str.1 10115 Berlin) Fragen aufzuwerfen und Antworten zu suchen. Das Programm der Veranstaltung können Sie hier herunterladen.

Keine Jahressonderzahlung? Weihnachtsgrüße aus Hannover


Inklusion von Menschen mit Behinderung und psychischer Erkrankung

Eine gemeinsame Folgeveranstaltung von ver.di, Hans-Böckler-Stiftung, Evangelische Kirche in Deutschland und Diakonie Deutschland aus der Reihe „Die Rückkehr des Sozialen in die Politik?“ zum Thema "Inklusion von Menschen mit Behinderung und psychischer Erkrankung".

Mittwoch, 14. Januar 2015, 10-15:30 Uhr, Berlin

Mit der Ratifizierung  der UN-Behindertenrechtskonvention in 2008 ist die Bundesregierung die Verpflichtung eingegangen, für einen grundlegenden Wandel in der Rechtsstellung von Menschen mit Behinderung und psychischer Erkrankung einzutreten und ihre Teilhabe in allen Lebensbereichen zu fördern und sicherzustellen. Daraus ergeben sich vielfältige Anforderungen an die sozialpolitischen Rahmenbedingungen aber auch an die konkrete Ausgestaltung inklusionsfördernder Arbeits- und Lebensbedingungen.
 
Sie sind herzlich eingeladen, am Mittwoch, den 14. Januar 2015, 10-15.30 Uhr (Ort: ver.di Bundesverwaltung, Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin) Fragen aufzuwerfen und Antworten zu suchen. Das Programm der Veranstaltung können Sie hier herunterladen.

Inhalt abgleichen