Verdi

Leiharbeit und Werkverträge: Kritik der Wirtschaft völlig überzogen - Missbrauch eindämmen

Diakonische Arbeitgeber (Verband diakonischer Dienstgeber Deutschland, VdDD) sind gegen die Pläne von Arbeitsministerin Nahles, den Missbrauch von Leiharbeit und Werkverträgen einzudämmen (Pressemeldung vom 20. November). Obwohl im Referentenentwurf zum Arbeitnehmerüberlassungsgesetz den Kirchen erneut Sonderregelungen eingeräumt werden sollen, lehnen die diakonischen Arbeitgeber den Gesetzesentwurf ab. ver.di hat sich zum vorliegenden Gesetzesentwurf geäußert:

Ausgegliedert? Jetzt erst recht! Fachtagung

Fachtagung für betriebliche Interessenvertretungen aus Servicegesellschaften von
Krankenhäusern und Gesundheitseinrichtungen am 13./14. Oktober 2015 in Göttingen.

Anmeldeschluss: 1.September 2015
Anmeldeformular und Tagungsinformationen herunterladen.
Immer mehr Beschäftigte in Krankenhäusern, auch aus hoch qualifizierten Berufsgruppen, werden in tariflose Tochterfirmen - so genannte Servicegesellschaften - ausgegliedert. Ein Krankenhaus besteht in der Folge aus zahlreichen Einzelgesellschaften, die aber alle zum gleichen Konzern gehören. Krankenhäuser entwickeln sich zu reinen Betriebsstätten diverser Werkvertragsfirmen. Patient/-innen werden als „Werkstücke“ wahrgenommen und als solche behandelt. Mitarbeiter-/innen werden - sofern dem nichts entgegengesetzt wird - zu recht- und tariflosen Erfüllungsgehilfen/-innen degradiert.

Wir verzeichnen einen Trend, hin zur Verarmung immer größerer Teile der Beschäftigten. Dies schadet der Allgemeinheit und nutzt den Klinikeignern. Verschärft wird diese unbefriedigende tarifliche Situation für die Kolleg/-innen in Servicegesellschaften durch die Konfrontation mit Problemen wie Neuvergaben, Anbieterwechsel, Verkauf und Abwicklung; damit werden sie zu Spielbällen des Krankenhausmanagements. In diesem Kontext gerät die Umsetzung der gesetzlichen Mitbestimmung zunehmend unter Druck. Im Rahmen der Fachtagung diskutieren wir über die Entwicklung der Branche, über betriebliche Lohngestaltung und den Umgang mit prekären Beschäftigungsverhältnissen und entwickeln gemeinsam Lösungsansätze. Sie lernen Ihre Handlungsmöglichkeiten als betriebliche Interessenvertretung – unter anderem auch bei der Frage von Restrukturierung bzw. Betriebsübergängen - kennen.

Verhandlungsauftakt ohne Ergebnis

Im Auftakttermin der Verhandlungen mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) hat ver.di die Aufwertungsforderung für die Arbeit im Sozial- und Erziehungsdienst begründet und das umfassende Forderungspapier im Einzelnen erläutert.

Die Vertreter der VKA erkannten zwar an, dass die Beschäftigtem im SuE wertvolle und unverzichtbare Arbeit leisten, sahen aber keinen Grund für eine verbesserte Eingruppierung. Sie meinten, eine bessere Bezahlung würde nicht zu einer Attraktivitätssteigerung der Berufe führen.

Dazu können wir nur feststellen: Nichts begriffen, nichts dazu gelernt!

Auf unsere konkreten Forderungen ist die VKA nicht eingegangen. Die Arbeitgeber kündigten aber an, im nächsten Termin über unser Papier sprechen zu wollen.

Wir meinen: Dem Erkenntnisprozess bei den Arbeitgebern muss offensichtlich nachgeholfen werden!

Mehr Informationen auf dem Ver.di Flugblatt. Die nächste Verhandlungsrunde findet am 23. März 2015 in Münster statt.

Ver.di TV: Wir sind die Guten

Ver.di TV-Beitrag über den Krankenpfleger Michael Tschuschke, der im öffentlichen Dienst arbeitet (1:40 Min).


Wir sind die Guten.
"Im Krankenhaus sind die Pflegeleute die, die den Laden zusammen halten" sagt Michael Tschuschke, der seit über 25 Jahren in der Krankenpflege arbeitet. Deshalb freut er sich über den aktuellen ver.di-Slogan "Wir sind die Guten".

Caritas und Verdi können gemeinsam viel erreichen

In der aktuellen Ausgabe des Magazins des Deutschen Caritasverbandes "neue caritas" hat Silvia Bühler die Position von ver.di zum Verlassen des Dritten Weg dargelegt und macht sich für Tarifverträge stark. Silvia Bühler ist Mitglied des ver.di-Bundesvorstandes, Bundesfachbereichsleiterin des Fachbereiches Gesundheit, Soziale Dienste, Wohlfahrt und Kirchen.

Den vollständigen Artikel gibt es auf der Website der "neuen caritas".

Jetzt: Aktionen zur EKD Synode in Düsseldorf!

In Folge unserer Demonstration zur EKD Synode in Magdeburg 2011 hat sich die Synode mit unseren Forderungen beschäftigt und die „Zehn Forderungen zur solidarischen Ausgestaltung des kirchlichen Arbeitsrecht" beschlossen. Die Rechte der Mitarbeitenden sollen gestärkt werden! Gute Idee - mangelhafte Umsetzung.

Vertreter/innen der Arbeitnehmerseite wurde zu einer paritätischen AG eingeladen, wir nannten sie die „sogenannte paritätische Arbeitsgruppe“. Es ist keine Parität, wenn sich die eine Seite ihr Gegenüber selbst aussucht. Wir (die Bundeskonferenz) durften unsere Forderungen dort einbringen: „Tarifverhandlungen zur Gestaltung der Arbeitsbedingungen und Rechte wie im Betriebsverfassungsgesetz in der Mitbestimmung.“ – Aufgenommen wurden unsere Forderungen allerdings nicht.

In der EKD Synode im November soll eine weitere Änderung des Arbeitsrechtsregelungsgrundsätzegesetz (ARGG-EKD) beschlossen werden. Mit diesem Gesetz gilt weiter was früher schon galt: Mitarbeitende in Kirche und Diakonie sind Mitarbeitende zweiter Klasse mit weniger Rechten. Das nehmen wir nicht einfach so hin: Die Bundeskonferenz ruft deshalb gemeinsam mit der Gewerkschaft ver.di zu Aktionen auf.

Aktionen zur EKD Synode
am 09. November 2013 in Düsseldorf
Treffpunkt: 12:00 Uhr, am Rathaus, Marktplatz 1
Keine extra Wurst – gleiche Mitbestimmungsrechte für alle

Lasst euch was einfallen, seid kreativ und kommt mit geistreichen, witzigen oder auch provokanten Aktionen am 9. November nach Düsseldorf.

Und vorher nicht vergessen: *Viele Unterschriften sammeln zur Unterschriftenaktion damit der Synode viele Unterschriften übergeben werden können.

Demo in Düsseldorf: 9. November 2013

Gleiche Rechte für alle Arbeitnehmer/-innen!

Ab 9. November 2013 tagt das höchste Beschlussgremium der der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD) in Düsseldorf. Auf der Tagesordnung stehen wieder einmal Arbeitnehmerrechte für Hunderttausende Kirchenbeschäftigte.

Der Plan der Kirchengesetzgeber:
Keine Tarifverträge, kein Streikrecht, Mitbestimmung »light« für Mitarbeitervertretungen, keine gesicherten Gewerkschafts- rechte.

Nicht mit uns.
Auf Augenhöhe meint: Tarifverträge für gute Löhne und Arbeitsbedingungen, Betriebsräte für Kirchenbetriebe, Streikrecht statt Zwangsschlichtung.

Demonstration am Samstag, 9. November 2013, 12 Uhr in Düsseldorf, Rathausplatz

Keine Extrawurst für Beschäftigte in kirchlichen Einrichtungen. Gleiche Arbeitnehmer/-innenrechte für alle.

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