Warnstreik

Tarifkonflikt mit Diakonie: ver.di ruft zu Protest vor Kirchenparlament auf

Anlässlich der am Samstag, dem 10. März in Hannover tagenden Synode der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen werden Beschäftigte aus Diakonie-Einrichtungen aus ganz Niedersachsen um 12.00 Uhr in Hannover (Annastift, Am Annateich in Kirchrode) für bessere Arbeitsbedingungen und einen Tarifvertrag demonstrieren. Sie fordern das Kirchenparlament auf, mit einem eigenen Vorschlag den seit vergangenem Jahr schwelenden Tarifkonflikt zu lösen.

„Die Diakonie begründet ihr Festhalten am sogenannten Dritten Weg damit, dass die Kirchengesetze keine Tarifverhandlungen mit Gewerkschaften zulassen. Deshalb haben die Gewerkschaft ver.di und Mitarbeitervertreter aus der Diakonie den 48 Synodalen einen eigenen Vorschlag zur Änderung des Kirchengesetzes übermittelt, der den Weg für Tarifverhandlungen frei macht. Mit diesem „Friedensangebot“ könnte der derzeitige Konflikt in den Betrieben gelöst werden“, betonte ver.di-Fachbereichsleiter Joachim Lüddecke. „Das hat die Kirche jetzt selbst in der Hand!“

Um ihre Forderungen nach einem Tarifvertrag zu bekräftigen, überreichen die Beschäftigten weit über 10.000 Unterschriften. Darin heißt es: „Ich fordere mit meiner Unterschrift die Synode der Konföderation ev. Kirchen in Niedersachsen auf, sich dafür einzusetzen, dass zukünftig in der Diakonie Niedersachsen Tarifverträge gelten.“

Die gesamte Presseinformation als PDF zum herunterladen.

WIR! sind Diakonie: gestern war Warnstreik!

aus dem AGMAV Newsletter vom 8.3.2012

Nachdem die Arbeitgeber des öffentlichen Dienstes ohne Angebot zur den Entgelt-Tarifverhandlungen erschienen waren, hatte die Gewerkschaft ver.di zu einem eintägigen Warnstreik aufgerufen. Zum ersten Mal beteiligten sich auch Beschäftigte der württembergischen Diakonie an diesen Streiks.

Sie wurden von ver.di zum Streik aufgefordert, weil sie durch die in Württemberg geltende Tarifautomatik unmittelbar Beteiligte sind. In der Region Stuttgart wurden am ersten Streiktag drei Einrichtungen aufgerufen, am Streik teilzunehmen. In Esslingen streikten die Mitarbeitenden der Stiftung Jugendhilfe:aktiv und in Stuttgart wurde in der Evangelischen Gesellschaft und im Rudolf-Sophien-Stift gestreikt.

Wolfgang Lindenmaier, der stellvertretende Vorsitzende der AGMAV sprach auf der Streikkundgebung in Esslingen vor mehr als 700 Streikenden. In seiner Rede betonte er, dass der Schulterschluss zwischen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes und denen der Diakonie ein erster Schritt dazu ist, die unsinnige Konkurrenz unter den sozialen Einrichtungen zu beenden. Weiter sagte Wolfgang Lindenmaier: „Die Arbeit des öffentlichen Dienstes, die Arbeit in den Einrichtungen der Diakonie und den anderen Wohlfahrtsverbänden ist Arbeit für die Menschen in unserem Land, diese Arbeit ist ihr Geld wert. Die Verweigerung anständiger Gehälter bedeutet eine Missachtung all derer, die mit ihrer Arbeit für die Bürgerinnen und Bürger da sind.
Die Diakonie ist ein Teil der gesellschaftlichen Daseinsvorsorge, deshalb stehen wir heute mit Euch im Streik und wir werden mit euch weiterstreiken, wenn die Arbeitgeber nicht endlich ein verhandelbares Angebot auf den Tisch legen. 6,5% aber mindestens 200 Euro! Wir sind es wert!“

Die Rede, aber vor allem die solidarische Teilnahme der Diakonie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurde mit großem Beifall aufgenommen.

Warnstreiks in der niedersächsischen Diakonie

Erneut gab es in den Diakonischen Diensten Hannover und im Krankenhaus Bethel in Bückeburg Warnstreiks für einen Tarifvertrag und das Streikrecht. Trotz angedrohten Repressalien und angekündigten Einmalzahlungen seitens der Arbeitgeber liessen sich mehrere Hundert Kolleginnen und Kollegen nicht davon abhalten, dem gemeinsamen Streikaufruf von ver.di und Marburger Bund zu folgen.

Ein ausführlicherer Bericht ist auf der Website der AG MAV unter dem Titel "Weitere Warnstreiks" zu finden. www.ag-mav.de

Erneut 300 Beschäftigte des Evangelischen Krankenhauses in Oldenburg im Warnstreik

Für einen sofortigen Einstieg in Tarifverträge traten heute ca. 300 Beschäftigte des Ev. Krankenhauses für vier Stunden in einen Warnstreik. Asyl zum Aufwärmen fanden die Streikenden in der Krankenhauskapelle, die freundlicherweise von der Pastorin zur Verfügung gestellt wurde.

Die Beschäftigten fordern weiterhin eine 5%ige Lohnerhöhung, Übernahme des Marburger Bund Tarifvertrages sowie Verbesserungen im Arbeits- und Gesundheitsschutz geregelt in einem mit den Gewerkschaften ausgehandelten Tarifvertrag.

Inhalt abgleichen