Mitgliedschaft in der Kirche als Bedingung in der Diakonie zu arbeiten - ist dies noch zeitgemäß?

Die Vertrauensleute in der Evangelischen Stiftung Alsterdorf, Hamburg, haben im Frühjahr 2013 eine Umfrage unter den Beschäftigten zu der Frage gemacht, ob eine Mitgliedschaft in der Kirche als Bedingung in der Diakonie zu arbeiten als noch zeitgemäß empfunden wird. In einem Flugblatt wurden nun die Ergebnisse dargelegt. Wir dokumentieren:

Mit mehreren Fragen zur Kirchenzugehörigkeit wandten sich die ver.di Vertrauensleute an die Beschäftigten in der Evangelischen Stiftung Alsterdorf in Hamburg und Schleswig-Holstein. Die Resonanz war gut, das Ergebnis verblüffend klar. Dieses Ergebnis wollen wir hiermit vorstellen.

Zusammenfassung: hochgerechnet bedeutet das Ergebnis, dass der überwiegenden Anzahl der Beschäftigten in der größten Evangelischen Stiftung in Norddeutschland einerseits das diakonisch-kirchliche Profil nicht wichtig ist (63%) und andererseits 86% sagen, das eine Kirchenmitgliedschaft keine Anstellungsvoraussetzung mehr sein dürfte. Darüber hinaus: 1/3 der Beschäftigten sind nur in die Kirche eingetreten, um einen Arbeitsvertrag in Alsterdorf zu bekommen, sie sind sozusagen "Zwangsgetauft" - zumindest empfinden dies viele so.

Die letzte Grafik zeigt aber auch, warum hier nicht gehandelt wird. Es besteht - vielleicht berechtigt - Angst, dass viele, die sich als "Zwangsmitglieder" in der Kirche (noch) befinden, austreten würden, wenn es hier eine Änderung gäbe.

Auf jeden Fall zeigt sich ␣ es besteht Handlungsbedarf! Die Regelungen zur Kirchenzugehörigkeit bei Anstellung in einer diakonischen Einrichtung bedarf der Neuregelung. Und die Ergebnisse aus Alsterdorf sind unseres Erachtens auch auf alle anderen diakonischen Einrichtungen übertragbar.

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