Sozial- und Erziehungsdienst

Urabstimmung im Sozial- und Erziehungsdienst: 57,2 Prozent für Tarifergebnis

Kirchliche Arbeitgeber sind aufgefordert dieses Tarifergebnis ohne Zeitverzögerung zu übernehmen. Noch besser: Gleich einen Tarifvertrag mit ver.di abschließen.

ver.di-Presseerklärung vom 29.10.2015:

In der Urabstimmung zum Tarifergebnis vom 30. September 2015 ha-ben sich 57,2 Prozent der ver.di-Mitglieder für die Annahme ausgesprochen. "Damit wird ein erster Schritt in Richtung Aufwertung der Sozial- und Erziehungsberufe erzielt, und die Entgelte werden rückwirkend zum 1. Juli 2015 angehoben", erklärt Wolfgang Pieper, Bundesvorstandsmitglied der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di).

Mit dem Tarifergebnis werden vor allem jüngere Erzieherinnen und Erzieher in den unteren Erfahrungsstufen besser gestellt als zuvor.

In der erzieherischen Regeltätigkeit erhalten Vollzeitbeschäftigte zwischen 93 und 138 Euro mehr pro Monat. Zusätzlich gibt es nun auch Verbesserungen für Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter im Allgemeinen Sozialdienst (S 14), die vom Schlichtungsergebnis nicht profitiert hätten. Sie erhalten nun zwischen 30 und 80 Euro monatlich mehr. Wie in der Schlichtungsempfehlung vorgesehen, profitieren auch die Leitungen von Kindertagesstätten und Einrichtungen der Behindertenhilfe sowie Kinderpflegerinnen.

Zur Aufwertung gehörten nicht nur eine bessere Bezahlung, sondern auch gute Bedingungen, um die Qualität der frühkindlichen Bildung zu verbessern. "Die Politik ist jetzt aufgefordert, nicht nur von der Aufwertung des Sozial- und Erziehungsdienstes zu reden, sondern auch die Verbesserungen zu schaffen, mit denen die Bedingungen in den Einrichtungen verbessert werden", betonte Pieper. Das sei auch insbesondere im Hinblick auf Flüchtlingskinder und Jugendliche dringend notwendig. Dazu gehörten vor allem zusätzliche Investitionen in Personal- und Sachmittel.

"Mehr Wert"-Bündnis für Aufwertung sozialer Berufe in Bremen

Am Mittwoch, den 24.9.2015 demonstrieren 70 Beschäftigte vor dem Haus der Bürgerschaft in Bremen für die Aufwertung sozialer Berufe. Organisiert waren die Proteste von dem Bündnis "Mehr wert", zu dem kirchliche und freie Träger von Kitas in Bremen, Personalvertretungen von sozialen Einrichtungen und Gewerkschaften gehören.

Mehr dazu im Weserkurier vom 25.9.: Bündnis fordert mehr Geld und Anerkennung für Pädagogen und Erzieher Einsatz für bessere Bezahlung.

Schlichtungsempfehlung für den Sozial- und Erziehungsdienst

Die Vertreterinnen und Vertreter der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) in der Schlichtungskommission haben eine erste Bewertung der Schlichtungsempfehlung zum Sozial- und Erziehungsdienst vorgenommen:

"Es wurden für alle Beschäftigtengruppen Verbesserungen erreicht. Besonders im Bereich der Behindertenhilfe wurden erste Schritte zur Aufwertung in diesem wichtigen Feld vorgeschlagen. Im Erziehungsdienst gibt es Verbesserungen für Kinderpflegerinnen und Erzieherinnen, auch wenn nicht alle Ziele erreicht werden konnten. Deutlich gestärkt wurden die Leitungen und ihre Stellvertretungen sowohl in Kitas als auch in der Behindertenhilfe und in anderen Betreuungseinrichtungen. Bei den Sozialarbeitern konnten wir angesichts der harten Haltung der Arbeitgeber nur geringfügige Verbesserungen, und auch nur für einen Teil der Beschäftigten, erreichen.

Die generelle und überfällige Aufwertung des gesamten Berufsfeldes ist noch nicht erreicht und bleibt für uns weiter ein zentrales gesellschaftliches und tarifpolitisches Ziel. Aber das Ergebnis ist nach 2009 ein weiterer wichtiger Schritt in die richtige Richtung."

Tarifinfo: VKA-Angebot nur alter Wein in neuen Schläuchen!

Das von der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) am 28.5.2015 unterbreitete Angebot zur Verbesserung der Eingruppierung der Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst ist eine Mogelpackung!
Im aktuellen ver.di Tarifinfo ist genau für jede Berufsgruppe herausgearbeitet, was das Angebot beinhaltet. Wir können sagen: Es stellt keine Aufwertung des Sozial- und Erziehungsdienstes dar und kann deshalb auch jetzt nicht Verhandlungsgrundlage für uns sein! Ab 1. Juni 2015 muss die VKA beweisen, dass sie zu ernsthaften Verhandlungen und zu einer wirklichen Aufwertung der Tätigkeit aller Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst bereit ist!

ver.di- und GEW-Aktionstag der Erziehungs- und Sozialdienstberufe in Hamburg: 15.000 demonstrieren!


Am 28.5.2015 war der norddeutsche ver.di- und GEW-Aktionstag
der Erziehungs- und Sozialdienstberufe. An den drei Kundgebungen und der Demonstration beteiligten sich 15.000 Aktive aus dem Erziehungs- und Sozialdienstbereichen. In Frankfurt waren zur gleichen Zeit 16.000 Menschen auf der Straße.

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