Verhandlungen zum Tarifvertrag für die Altenpflege in Niedersachsen aufgenommen
11. Mai 2015, Pressemitteilung:
Am heutigen Montag hat die erste Verhandlungsrunde für einen Tarifvertrag Altenpflege in Niedersachsen stattgefunden. Daran beteiligt sind zunächst die Gewerkschaft ver.di und die Arbeitgeberverbände der AWO und der Diakonie in Niedersachsen. Ziel ist es, einen Tarifvertrag mit allen Wohlfahrtsverbänden abzuschließen, um damit die Zukunft der Pflege zu gestalten. Der Tarifvertrag soll anschließend für die gesamte Altenpflegebranche in Niedersachsen für allgemeinverbindlich erklärt werden. Auch die anderen Wohlfahrtsverbände sind eingeladen, sich an den weiteren Tarifverhandlungen zu beteiligen, die bis zum Jahresende 2015 abgeschlossen werden sollen. Die nächste Verhandlungsrunde soll zeitnah stattfinden.
Mit dem Tarifvertrag sollen die Arbeitsbedingungen für die 105.000 Pflegekräfte in der Altenpflege in Niedersachsen verbessert werden. Die Situation in der Pflege ist in Niedersachsen im Vergleich zu anderen Bundesländern besonders schlecht. Niedersachsen bildet das Schlusslicht der westdeutschen Bundesländer bei der Bezahlung der Pflegekräfte.
Um der unterdurchschnittlichen Bezahlung und dem bereits heute vorherrschenden Fachkräftemangel entgegenwirken, müssten die Rahmenbedingungen dringend verbessert werden, darin sind sich die Tarifpartner einig. Pressemitteilung als PDF herunterladen.
ver.di-Verhandlungsführer Joachim Lüddecke erklärte: „Die Pflegekräfte leisten eine wichtige Tätigkeit für die Gesellschaft. Die Arbeitsbedingungen sind geprägt durch körperliche und psychische Belastungen. Die Pflegekräfte haben Anspruch auf einen fairen und gerechten Tariflohn. Nur so kann das Berufsfeld weiterhin attraktiv sein.“ Dem stimmte Rüdiger Becker, Vorsitzender des Dienstgeberverbandes der Diakonie, zu: „Die Situation in der Pflege ist in Niedersachsen im Vergleich zu anderen Bundesländern besonders dramatisch. Es ist dringend eine Verbesserung der Refinanzierung notwendig, die die Kostenträger in die Pflicht nimmt.“ AWO-Verhandlungsführer Gero Kettler machte deutlich, dass das Ziel einheitlicher Löhne für die Altenpflege in Niedersachsen nur erreicht werden kann, wenn der angestrebte Tarifvertrag für alle Anbieter in der Pflege verbindlich wird.
Auch die Politik in Niedersachsen unterstützt die Forderung nach besseren Arbeitsbedingungen und höheren Löhnen in der Altenpflege. So erklärte Sozialministerin Cornelia Rundt bereits im November 2013: „Besonders im Bereich der Pflege brauchen wir einen vernünftigen Tariflohn. Ohne ihn werden wir bei stetig steigendem Bedarf keine Fachkräfte auf Dauer gewinnen.“
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