Kirchliche Sozialarbeit - zwischen Konkurrenz und Kreuz

13. Fachtagung zum kirchlichen Arbeitsrecht 20. + 21. November 2014 in Kassel

Anmeldeforumlar und Programm herunterladen. Jedes siebte Krankenhaus soll vor der Pleite stehen, zahlreiche Altenheime überleben nur aufgrund von Notlagenregelungen. Andere melden Insolvenz an. Und überall fehlt es an Fachkräften, die nun verstärkt in Südeuropa angeworben werden.

Das Vertrauen der Bürger in eine angemessene Pflege und Versorgung schwindet, nicht zuletzt weil Vergleiche mit anderen Ländern nahelegen, dass manche Krankenhäuser ihre Therapievorschläge vorrangig am finanziellen Ertrag ausrichten.

Die »Ökonomisierung des Sozialen«, die mit der Einführung der Pflegeversicherung vor 20 Jahren begann, hat nicht zum gewünschten Ergebnis geführt, nämlich gute Versorgung zu bezahlbaren Kosten zu gewährleisten. So ist das Gesundheitswesen immer noch durch Unterversorgung (Prophylaxe und chronisch Kranke), Fehlversorgung (Doppeluntersuchungen) und Überversorgung (z.B. Endoprothetik) gekennzeichnet.

Nicht zuletzt die Sorge, dass die demografische Entwicklung unser Sozialsystem sprengen könnte, beflügelt indes die Diskussion um die Rahmenbedingungen sozialer Arbeit. Längst hat das Bundessozialgericht Tariflöhne und sogar kirchliche Arbeitsrechtsregelungen als anzuerkennende Kosten bestätigt.

Die Diskussion um einen »Tarifvertrag Soziales« wird längst nicht mehr nur von der Gewerkschaft ver.di geführt. In Bremen hat die Landesarbeitsgemeinschaft der Wohlfahrtspflege ver.di zu Verhandlungen über einen Tarifvertrag aufgefordert. Die Diskussion um die soziale Arbeit ist nicht mehr eine Diskussion allein von Fachleuten. Soziale Arbeit wird zunehmend wieder als Teil der Daseinsvorsorge verstanden, für die der Staat und damit die politisch Handelnden Verantwortung tragen.

Wir mischen uns ein in die Diskussion, weil eine bessere Pflege und Versorgung nur mit besseren Arbeitsbedingungen möglich ist.

AnhangGröße
diaevFT2014medium.pdf419.74 KB