Kirchen-Beschäftigte demonstrieren bei Synode für Mitbestimmung und Streikrecht

Für Tarifverhandlungen, betriebliche Mitbestimmung und Streikrecht in kirchlichen Einrichtungen demonstrieren am Samstag (9.11.) mehrere hundert Delegierte von Mitarbeitervertretungen aus vielen Teilen der Bundesrepublik sowie Beschäftigte der evangelischen Kirche in Düsseldorf. Zur Tagung der EKD Synode übergibt die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) dabei die ersten 16.000 Unterschriften für ihre Forderungen an den Vizepräses der Synode, Klaus Eberl. Die Gewerkschaft will für Mitarbeiter in Kirche und Diakonie gleiche Arbeitsbedingungen und Rechte wie in anderen weltlichen Betrieben durchsetzen.
 
Die Kundgebung/Demonstration beginnt am Samstag (9.11.) um 12:00 Uhr vor dem Rathaus Düsseldorf, Marktplatz 1.
Die Übergabe der Unterschriften an Vizepräses Eberl ist gegen 12:30 Uhr am gleichen Ort geplant.

Während der Synode soll ein neues Kirchenrecht beschlossen werden, das die gesetzliche Mitbestimmung einschränkt und Streiks in den Unternehmen der Kirche weiterhin verbietet. ver.di hatte in der Vergangenheit immer wieder zu Arbeitsniederlegungen in kirchlichen Einrichtungen aufgerufen, um Tarifverhandlungen für die Beschäftigten durchzusetzen. „Gott kann man zwar nicht bestreiken, seine uneinsichtigen und fehlbaren Führungskräfte auf Erden aber schon“, erklärte Wolfgang Cremer, ver.di-Fachbereichsleiter für Soziale Dienste und Kirchen in NRW. Die Gewerkschaft werde „nicht hinnehmen, dass internationales Recht und das Deutsche Grundgesetz von den Kirchen ad absurdum geführt“ würden. Am Sonntag ist ver.di-Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler Gast der Synode.
 
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hatte im April  gegen die Entscheidung des Bundesarbeitsgerichts (BAG) zum kirchlichen Arbeitsrecht Verfassungsbeschwerde eingelegt, „weil das Bundesarbeitsgericht beim Arbeitskampfrecht als eine Art Ersatzgesetzgeber fungiert“ habe. „Auch wenn ver.di aktuell in kirchlichen Einrichtungen streiken darf, wird uns das Streikrecht bei der Umsetzung der vom BAG festgelegten Bedingungen für den Dritten Weg dauerhaft bestritten“, erklärte die Gewerkschaft.
 
 
Kontakt:  Berno Schuckart-Witsch, Tel.: 0170.63 20 659
 
V.i.S.d.P.:
Günter Isemeyer
Pressesprecher
Abteilungsleiter Kommunikation
ver.di NRW
Telefon 0211.61 824-110
Fax 0211.61 824-460
Mobil 0175.93 30 300
guenter.isemeyer@verdi.de
pressestelle.nrw@verdi.de
 
Postanschrift
Karlstraße 123-127
40210 Düsseldorf