Diakoniearbeitgeber Württemberg zu Tarifverhandlungen aufgefordert!

Auch im Sommer gab es Unruhe in der Diakonie. Diesmal in Württemberg. Rund 500 Beschäftigte demonstrierten in Stuttgart für einen Tarifvertrag für den Sozial und Erziehungsdienst. Mehr ist Nachzulesen im Flugblatt von ver.di Baden-Württemberg.

Ein Auszug:

Bei gefühlten 35 Grad im Stuttgarter Talkessel, machten sich am 19. Juli 500 Kolleginnen und Kollegen der württembergischen Diakonie auf den Weg. Nachdem sie die Vertreter/innen der AGMAV aus der Sitzung der Arbeitsrechtlichen Kommission geholt hatten, ging es vom Oberkirchenrat zum Stuttgarter Gewerkschaftshaus. Dorthin brachten sie der Gewerkschaft ver.di den Auftrag, mit den diakonischen Arbeitgebern Tarifverhandlungen zu führen. (Das Tarifinfo als PDF abrufen.)

Worum geht es?

Seit 2009 gibt es im Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst besondere, bessere Regelungen für die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst, d.h. für Erzieher/innen, Sozialarbeiter/innen, Beschäftigte in Werkstätten für behinderte Menschen etc. Diese Regelungen gelten z.B. bei der Caritas und bei den Kommunen - aber nicht für die Beschäftigten der Diakonie in Württemberg. Der TVöD gilt also (noch immer) nicht 1:1.

Wir holen uns den TVöD zurück!

Die ver.di-Mitglieder bei der Diakonie in Württemberg haben in den letzten Wochen ihre Vertreter/innen in die neu gebildete ver.di-Tarifkommission gewählt. Diese hat im Anschluss an die Demonstration den einstimmigen Beschluss gefasst, den Diakonischen Dienstgeberverband in Württemberg zu Tarifverhandlungen aufzufordern. Das Ziel: die Übernahme der Regelungen des TVöD für die Beschäftigten des Sozial- und Erziehungsdienstes durch einen Tarifvertrag. Damit zukünftig in der Diakonie der ganze TVöD gilt und vor allem die jüngeren Kolleginnen und Kollegen z.B. in der Jugend- oder der Behindertenhilfe mehr Geld bekommen.

Am 24. Juli hat ver.di nun die Arbeitgeber zu Verhandlungen aufgefordert und Termine gleich für Anfang September angeboten. Vier
Jahre nachdem die Kolleginnen und Kollegen im öffentlichen Dienst sich eine bessere Vergütung und Regelungen zum Gesundheitsschutz erkämpft haben, gibt es keinen Grund, für eine weitere Verzögerung der Gleichstellung der Beschäftigten der Diakonie in Württemberg.

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir müssen uns darauf einstellen, dass wir den Tarifvertrag nicht geschenkt bekommen, sondern dass auch wir uns dafür gemeinsam mit aller Kraft einsetzen müssen. Es wäre nicht ja das erste Mal, dass wir, die Beschäftigten der Diakonie Württemberg und ver.di, gemeinsam erfolgreich sind.

Darauf werden wir uns in den nächsten Wochen mit euch zusammen vorbereiten. Die Planung von Aktivitäten erfolgt in den zahlreichen ver.di-Betriebsgruppen vor Ort. Dort könnt Ihr euch einbringen. Gibt es noch keine Betriebsgruppe, dann bitte den/die ver.di Ansprechpartner/in vor Ort kontaktieren. Über die Betriebsgruppen werdet Ihr in den nächsten Wochen alle wichtigen Informationen bekommen. Die Koordination aller württembergischen Aktivitäten erfolgt in der Tarifkommission.

Wir freuen uns darauf, noch stärker zu werden, weil sich noch mehr Kolleginnen und Kollegen unserer Gewerkschaft anschließen. Und das ist wichtig. Wenn wir viele sind, haben wir die Kraft, gute Tarifverträge durchsetzen. Unsere Kolleginnen und Kollegen der Stadtmission in Heidelberg und in der Diakonie in Niedersachsen haben es vorgemacht: Dort haben sich die Diakonischen Arbeitgeber gemeinsam mit ver.di auf den Weg zu Tarifverträgen gemacht.

Siehe dazu Stadtmission: http://www.betriebsgruppe-salem.de/
und ver.di Niedersachsen: http://www.streikrecht-ist-grundrecht.de/

Mit kollegialen Grüßen,
Eure ver.di Tarifkommission

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130731_Diakonie_Württ_Tarifinfo_Nr.1.pdf578.03 KB