An die Schaumburger Bürgerinnen und Bürger
Liebe Bürgerinnen und Bürger des Landkreises Schaumburg,
wir, die Beschäftigten der drei Krankenhäuser im Landkreis Schaumburg, brauchen Ihre Hilfe.
Wir befinden uns jetzt schon länger als ein Jahr immer wieder im Streik. Wir nehmen dafür in Kauf, dass man für diese Zeit unser Gehalt kürzt und dass in den Krankenhäusern nur eine Notfallversorgung aufrechterhalten werden kann. Diese organisieren wir selbst, weil uns das Wohl unserer Patientinnen und Patienten am Herzen liegt.
Wir wehren uns gegen ständige Einschüchterungsversuche der Geschäftsführung. Es fällt uns nicht leicht, immer wieder zu demonstrieren und die Arbeit niederzulegen, um auf unsere Anliegen aufmerksam zu machen.
Was wir wollen!
Wir streiken, weil wir in naher Zukunft gemeinsam in einem neuen Klinikum arbeiten werden, leider zu ganz unterschiedlichen Arbeits- und Entlohnungsbedingungen. Für die Beschäftigten der beiden Landkreiskrankenhäuser steht ein Betriebsübergang zum Krankenhaus Bethel an. Ihnen wurde vom Landrat zugesichert, dass sie auch weiterhin nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes bezahlt werden. Damit sind aber viele Fragen verbunden, die noch nicht rechtssicher geregelt sind.
Die Kolleginnen und Kollegen aus dem Krankenhaus Bethel in Bückeburg werden nach den Arbeitsvertragsrichtlinien der Diakonie Niedersachsen bezahlt und haben seit über zwei Jahren keine Lohnerhöhungen bekommen. Wir hatten der
Geschäftsführung vorgeschlagen, in einer gemeinsamen Erklärung Entgeltsteigerungen für die KollegInnen in Bethel und eine verbindliche Regelung zum Personalüberleitungsverfahren für die KollegInnen der Landkreishäuser zu vereinbaren. Wir haben damit gezeigt, dass wir zu außergewöhnlichen Lösungen bereit sind, denn dies wäre zunächst noch kein Tarifvertrag gewesen.
Leider besteht auf der Arbeitgeberseite keine Bereitschaft einzulenken, denn Entgeltsteigerungen für die KollegInnen in Bückeburg wurden ausgeschlossen! Damit geht die Lohnschere noch weiter auseinander!
Personalnotstand und Überlastung – so wollen wir nicht mehr arbeiten!
Dabei ist der Arbeitsalltag in allen drei Häusern geprägt von Dauerstress und Überlastung. Mit immer weniger Personal müssen wir immer mehr Patienten in immer kürzerer Zeit behandeln. Für ein paar Minuten Zeit des Zuhörens, für persönliche Worte und einen Händedruck bleibt kaum noch Zeit. Wir arbeiten alle, egal in welcher Berufsgruppe, wie in einem Hamsterrad und versuchen mit aller Kraft, die Patientenversorgung und die Sicherheit aufrechtzuerhalten. Das widerspricht unserem Berufsethos und macht viele von uns krank. Wir werden gegeneinander ausgespielt, bekommen ständig gesagt, dass man hier keine Lohnerhöhung bezahlen kann, weil dort Defizite erwirtschaftet werden. Wir alle leisten gute Arbeit, für Managementfehler kann man uns nicht zur Verantwortung ziehen!
Wir brauchen Ihre Unterstützung!
Wir machen unsere Arbeit gern, aber die immer schlechter werden - den Rahmenbedingungen zwingen uns, zu Ihrem und zu unserem Wohl etwas dagegen zu tun. Wir erwarten für unsere Arbeit Anerkennung, Wertschätzung und Respekt und dies drückt sich für uns auch in guter Bezahlung und einer ausreichenden Personaldecke aus. Wir, die Beschäftigten haben uns schon längst auf den Weg in die gemeinsame Zukunft begeben. Was uns noch fehlt sind einheitliche und gute Arbeits- und Entlohnungsbedingungen. Hierfür brauchen wir einen Tarifvertrag! Bitte unterstützen Sie uns, indem Sie eine Postkarte an die Geschäftsführung schicken.
Vielen Dank! Die Beschäftigten der Krankenhäuser in Stadthagen, Bückeburg und Rinteln, unterstützt durch ihre Gewerkschaft ver.di
Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
ver.di Hannover/Leine-Weser, Goseriede 12, 30159 Hannover,
verantwortlich: Aysun Tutkunkardes, Tel. 0511 / 12 400 - 326, Fax -333,
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