Der Druck muss raus! - Auch aus den kirchlichen Krankenhäusern!

Das Flugblatt zur Kampagne ist in allen verdi Bezirken erhältlich und kann hier als PDF heruntergeladen werden.

Operieren und OP-Säle reinigen, Intensivpatient/innen betreuen und Laboruntersuchungen durchführen, Kranke pflegen und Leistungsdaten abrechnen, Röntgenbilder anfertigen und Instrumente sterilisieren, Stationen leiten und das Mittagessen zubereiten, Diagnosen stellen und technische Anlagen warten, Auszubildende anleiten und Kranke transportieren... wir Beschäftigte in Kranken- häusern erledigen das alles zuverlässig, damit Patient/innen gut versorgt werden.

Wir wollen unsere Arbeit gut machen – aber können wir das eigentlich noch?

Überall herrscht Hetze, weil es immer weniger Personal gibt. Heute schuftet eine/r weg, was früher zwei gemacht haben. Der Stress nimmt zu, und unsere Gesundheit nimmt ab. Viele von uns sind schon kurz davor, selbst Patienten zu werden. Wer schafft es denn noch gesund bis zur gesetzlichen Altersgrenze? Wo bleiben Familie, Freunde, Freizeit? Wir wollen Menschen gesund machen, aber wir wollen bei unserer Arbeit auch selbst gut leben und gesund bleiben.

Ist das etwa zuviel verlangt?

Wenn es nach Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr geht, eindeutig ja. Mit einem neuen Gesetz hat er die Situation weiter verschärft. Damit wird erzwungen, dass die Geschäftsführungen den Kostendruck an Beschäftigte weitergeben. Arbeitszeit- und Gesundheitsschutzvorschriften werden immer weiter gedehnt. Am Ende stimmen zwar die Bilanzen, aber den Preis dafür zahlen wir. Das ist ein unfaires, zynisches Kalkül, denn es setzt darauf, dass wir unsere Patienten schon nicht im Stich lassen werden.

Uns steht das Wasser bis zum Hals!

Der Ausnahmezustand ist zum Alltag geworden. Wir Beschäftigte in den Krankenhäusern wollen das gemeinsam ändern:

* Wir wollen in den privaten Krankenhäusern nicht auch noch für die Rendite der Aktionäre und für teuere Megafusionen ackern.

* Wir wollen in den kirchlichen Krankenhäusern gleich starke Mitbestimmungsrechte und Tarifverträge, wie unsere Kolleg/innen in anderen Häusern.

* Wir wollen in den öffentlichen Krankenhäusern keine Drohungen mehr hören wie: »Wenn ihr nicht profitabler arbeitet, werdet ihr privatisiert.«

* Wir wollen in den psychiatrischen Krankenhäusern die Psychiatrie- Personalverordnung nicht verlieren, weil sie die beste Sicherung für gute Patientenversorgung und Personalausstattung ist.

Wir machen für Patient/innen gute Arbeit. Für uns verlangen wir gute und faire Arbeitsbedingungen, nicht irgendwann, sondern jetzt. Im Jahr 2013.

-> Im Betrieb zur Selbsthilfe greifen. Wir verlangen von der Krankenhausleitung, die schlimmsten Missstände abzustellen. Geschieht das nicht, nehmen wir unsere freiwilligen Leistungen und unsere Flexibilität zurück (z.B. kurzfristiges Einspringen).

-> Die Bevölkerung aufrütteln. Wir machen die Personalnot und die Gefährdung der Kranken öffentlich zum Thema. Die Misere der Krankenhäuser geht alle an!

-> Die Politik unter Druck setzen. Wir wählen bei der Bundestagswahl und in den Ländern nur Parteien, die die Lage der Krankenhausbeschäftigten und der Patient/innen verbessern.

-> Unsere Gesundheit wirksam schützen. Wir fordern von den Arbeitgebern Tarifverträge zum Gesundheitsschutz.

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