Heidelberg: Der Warnstreik war ein großer Erfolg!

„Tarif statt Mission“ war das Protestmotto in der Stadtmission Heidelberg bei einem mehrstündigen Warnstreik am 17. April. Die Streikenden fordern einen Tarifvertag ähnlich dem der Uniklinika Baden Württembergs. Zu recht, denn die kürzlich eingeführten AVR (Arbeitsvertragsrichtlinien) sind kein Tarifvertrag und die darin festgelegten Vergütungs- und Arbeitsbedingungen inakzeptabel.

Rund 100 Beschäftigte des Krankenhauses Salem und anderer Einrichtungen der Stadtmission Heidelberg sind am 17.4. in einen rund zehnstündigen Warnstreik getreten. Im Krankenhaus Salem war der OP auf Notfälle beschränkt, Wochenddienst-Niveau auf Stationen, der „Storch“ war im Streik (bis auf Notbesetzung - das Salem ist eine beliebte Geburtsklinik).

Unter dem Motto „Tarif statt Mission“ protestierten die Streikenden erst vor dem Krankenhaus und dem Vorstandsgebäude, später schlossen sie sich den Streikenden der Uniklinik Heidelberg (samt Orthopädie) an und kamen zu der Hauptkundgebung im nahegelegenen Neuenheimer Feld, wo sie mit Jubel begrüßt wurden.
Später zogen sie in die Stadt zum Friedrich-Ebert-Platz, wo die Abschlusskundgebung stattfand.

Die vielen Solidaritätsbekundungen waren sehr wichtig und haben die Streikenden gestärkt! DGB und IG Metall überbrachten Grüße. Günter Busch und Irene Gölz fanden die richtigen Worte, welche die Wut und den Zorn der Kolleginnen und Kollegen zum Ausdruck brachten.

Erst vor kurzem war nach Gutsherrnart die Anwendung der AVR DW EKD für einen Teil der Stadtmission eingeführt worden, ohne Information der MAV oder der Beschäftigten. Die Behauptung, nun hätten sie damit doch einen Tarifabschluss, ist blanker Zynismus und wird auch so wahrgenommen. Die Streikenden wollen endlich einen Tarifvertrag mit ver.di, welcher sich am TVUK (Tarifvertrag der Unikliniken Baden-Württemberg) orientiert.

Es ist der erste Streik der Stadtmission Heidelberg und nach langer Zeit der erste in der badischen Diakonie!
Der Arbeitgeber Stadtmission hatte versucht, durch eine einstweilige Verfügung den Streik auszuhebeln. Es war ein großer Erfolg der Stärke und der Solidarität der Kolleginnen und Kollegen, diesen Streik über nahezu 10 Stunden durchzu“powern“.